Prüfungen …

Prüfungen …

Nach einer langen coronabedingten Trainingspause konnten wir im September 2021 endlich an unserer ersten gemeinsamen Rettungshundeprüfung teilnehmen.

Um 4 Uhr klingelte mein Wecker. Wir haben die Nacht in einem Hotel vor Ort verbracht, damit wir uns die lange Anfahrt sparen können und pünktlich um 6 Uhr zum Coronatest und zur Anmeldung an der Wache der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. sind.

Direkt im Anschluss ging es zum ersten Teil der Prüfung: Der Theorie-Test.

Dieser bestand aus 25 Fragen der Themenbereiche Erste Hilfe, Erste Hilfe am Hund, Kynologie, Orientierung und Kartenarbeit, Einsatztaktik in der Flächensuche, Sprechfunk/Funktechnik, Unfallverhütung und Sicherheit im Einsatz, Verhaltensgrundsätze beim Transport von Hunden und eine Frage zur Trümmersuche.

Nach dem bestanden Theorie-Teil ging es weiter zur Verweisprüfung.

Eine ca. 30m entfernte, liegende Person muss vom Hund sauber angezeigt werden.

Mexx zeigt durch Verbellen an, d.h. ich schicke ihn zu der Person, er hält einen schönen Abstand und bellt so lange, bis ich bei ihm bin, ihn ins Fuß rufe und ca. 2m entfernt ablege um die Person zu versorgen.

Mexx hat diesen Teil der Prüfung mit Bravour bestanden und somit unsere weitere Teilnahme an der Prüfung gesichert.

Im dritten Teil der Prüfung stand die Unterordnung auf dem Programm. Hier wurde ein Teil eines LKW Parkplatzes für uns abgesperrt.

In der Freifolge muss der Hund unangeleint 40m geradeaus Fuß laufen, danach sind einige Kehrtwendungen, rechts/links Winkel und zwei Tempowechsel vorgegeben.

Im Anschluss musste der Hund eine Menschengruppe (mit und ohne Hunde) in Bewegung durchlaufen.

In der nächsten Übung muss der Hund im Fuß aus der Bewegung Sitz/Steh/Platz umsetzen.

Mexx war einfach super und hat jedes Kommando ohne Probleme ausgeführt.

Bei der Trageübung wird der Hund an eine fremde Person übergeben, 10m weggetragen und dann ins Fuß zurück gerufen. Dabei trägt der Hund die ganze Zeit einen Maulkorb.

Während Mexx und ich die Unterordnung absolvierten, lag ein anderer Hund in der Ablage.

Beim Voraus schicken hat Mexx einen Gürtelschnipsel gefunden und freudig strahlend bis zu seiner Platzposition apportiert.

Kein Problem, denn er hat bis hierher sehr gut gearbeitet.

Danach wurde Mexx in die Ablage gelegt, ich habe mich außer Sicht entfernt und ein anderer Hund ist die Unterordnen gelaufen.

Im vierten Teil der Prüfung ging es dann zur Suche in den Wald.

Ein unbekanntes, 30.000qm großes Waldgebiet musste innerhalb von 20 Minuten nach 2 vermissten Pilzsammlern durchsucht werden.

Nach der Befragung der Einsatzleitung nach Infos zu den vermissten Personen (Wer wird gesucht? Was ist geschehen? Haben die Personen medizinische Vorgeschichten? Besondere Merkmale?…), meinem Suchgebiet (Gibt es eine Karte zum Suchgebiet? Gibt es Gefahren im Suchgebiet? Wurden Jäger/Förster informiert?) und der Bestimmung meiner Suchtaktik (Woher kommt der Wind? Wie setze ich den Hund an, damit er möglichst viel Wind zugetragen bekommt und die Personen so leichter findet?) habe ich Mexx zur Suche angesetzt und losgeschickt.

Leider war an diesem Tag kein bisschen Wind vorhanden, sodass Mexx sich wirklich anstrengen musste.

Doch davon lässt er sich nicht abhalten … Mexx ist der beste Teampartner und ihm ist es egal ob Wind weht oder nicht. Er erledigt seine Aufgaben zuverlässig und schnell.

In noch nichtmals 10 Minuten hat er beide Personen gefunden und sauber angezeigt.

Ein Traumhund, dem ich viel zu verdanken habe. Denn Dank seiner tollen Nase, seiner guten Kondition und seiner Schnelligkeit, kann ich meinem Hund vertrauen und sicher sein, dass er jede Ecke in unserem Gebiet selbstständig absucht und mir so viel Anstrengung erspart bleibt.

Während ich die gefundenen Personen erstversorge, liegt Mexx ruhig in der Ablage.

Ein Pilzsammler ist einen kleinen Hang herunter gestürzt und klagte über Schmerzen im Bauch und im Rücken.

Durch eine Wirbelsäulenverletzung durfte die Person nicht bewegt werden, damit schlimmere Schäden möglichst vermieden werden.

Die zweiten Person klagte ebenfalls über starke Bauchschmerzen. Vermutlich eine Vergiftung, da diese Person ein paar frische Pilze gegessen hat.

Beide Male musste ich der Einsatzleitung (Prüferin) unseren genauen Standort erklären. Einmal mit Hilfe des GPS Gerätes und einmal anhand der Karte und den Himmelsrichtungen.

Die Prüfer haben Mexx Suchintensität und auch unsere Zusammenarbeit im Wald sehr gelobt.

Und auch in der Unterordnung wurde unser harmonischer Umgang miteinander positiv angemerkt.

Das Ergebnis: Bestanden !!!

Theorie: Note 1

Verweis: Note 1

Unterordnung: Note 1

Suche: Note 2

Ich bin mega stolz auf Mexx und kann es noch gar nicht richtig fassen, dass wir nun ein geprüftes Rettunghundeteam sind und unsere Rettungshundestaffel in kommenden Einsätzen gemeinsam als Team unterstützen dürfen.